Ich kann gar nicht mehr sagen, wie oft ich diesen Artikel schon begonnen und wieder verworfen habe. Ganze Tage habe ich damit verbracht, zu versuchen, meinen Pluto-Transit zur Sonne zu beschreiben und das seit Monaten.
Am Ende kam immer wieder raus: Das geht so nicht. Das will ich so nicht.
Entweder war mir der Artikel zu detailliert, dann wieder zu privat, dann wieder zu wenig griffig. Ein Pluto-Transit fühlt sich für jede:n anders an und da ich immer wieder die Erfahrung mache, dass Menschen dazu neigen alles 1:1 auf sich übertragen, wäre das wenig hilfreich.
Und über was kann ich überhaupt offen sprechen? Denn, erzähle ich von den dunklen Seiten dieses Transits, macht es vermutlich richtig Angst. Rede ich von der Magie, die in diesem Prozess steckt, höre ich immer mal wieder sowas wie: „Oh, ich will auch“.
Nein! Niemand will einen Pluto-Prozess durchlaufen, schon gar nicht einen Pluto-Transit zur Sonne. Man kann ihm mutig entgegentreten, aber das ist nichts, was man sich wünscht. Niemand möchte eine OP am offenen Herzen, weil das so lustig ist.
Man kann sich dem stellen, sich vorbereiten, seine „Hausaufgaben“ machen, indem man sich drauf einlässt und bereit ist, sich vollkommen nackig zu machen. Am Ende bekommst du dann (so hoffe ich doch), den Schatz aber bis dahin ist es eine echte Reise in die Unterwelt.
Darum geht's in diesem Beitrag
Der aktuelle Stand meines Pluto-Transits zur Radix-Sonne
Noch 22 Tage sind es bis zu meiner zweiten exakten Pluto-Sonne Konjunktion und die letzten Wochen merke ich deutlich, wir sind vom Warm-up in die Umsetzung gewechselt.
Die Bandbreite der Themen, mit denen mich mein Freund Pluto konfrontiert, ist wahnsinnig vielseitig. Aus irgendeinem Grund dachte ich, es gäbe ein Thema, und das würden wir bis zum bitteren Ende durchziehen. Okay, vielleicht zwei. Aber das hier ist ein wirklich bunter Blumenstrauß an unterschiedlichsten Facetten und Ausdrucksformen.
Daher ist die derzeit für mich verhassteste Frage wohl auch: Wie geht es dir?
Was bitte soll man antworten, wenn man gefühlt stündlich in andere emotionale Abgründe abtaucht?
Und als wäre das nicht genug, bringe ich jedes Mal spannende Erkenntnisse und Eindrücke mit, und noch bevor ich sie notiert oder gar sortiert habe, sind sie auch schon wieder weg.
Mein Steinbock-Merkur wird wahnsinnig. 🤯
Es ist, als wäre die einzige Aufgabe, den Prozess zu durchlaufen, aber nicht, ihn bewusst zu verarbeiten. Inzwischen habe ich auch aufgegeben alles festhalten zu wollen.
So schade, denn ich hatte so ein schönes Tagebuch für diesen gesamten Pluto-Prozess angelegt, sogar einen Comic wollte ich erstellen.
Im Tagebuch herrscht gähnende Leere und der Comic? Na, es gibt immerhin das Titelblatt.
Wer weiß, vielleicht fügt sich am Ende alles zusammen.
Eines habe ich im ersten Jahr dieses Transits gelernt: Nichts ist berechenbar. Jede Form der Kontrolle kannst’e knicken!
Warum wage ich jetzt erneut den Versuch, diesen Artikel zu schreiben?
Zum einen, weil ich es versprochen habe (im Artikel zu Pluto-Transiten). Zum anderen, weil ich glaube, dass es mir durch den Prozess hilft. Und – wohl am wichtigsten – es ist der erste Schritt in Richtung Sichtbarwerdung meines Transformationsprozesses. Denn es scheint mehr mit meiner Arbeit zu tun zu haben, als ich erwartet habe, also gehört das auch hierher.
Ein roter Faden – oder eher ein rotes Schnürchen
Vielleicht ist es eines der Themen, auf die es hinaus läuft, und vielleicht ist es doch nur der klägliche Versuch, ein bisschen etwas wie einen roten Faden zu entdecken oder ein kleines Stückchen Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen.
Pluto lehrt mich Demut und das wirklich miese Gefühl, nichts wirklich beeinflussen zu können.
In einem Pluto-Prozess gilt es immer etwas loszulassen. Von einer Vorstellung abzulassen und den nächsten Schritt zu gehen.
Blöderweise sind es nicht die Dinge, die wir eh schon für den Sperrmüll rausgestellt haben, die wir loslassen sollen, sondern genau die Dinge, von denen wir meinen, ohne sie nicht leben zu können.
Ich habe den Verdacht, auf der Liste der Dinge, die ich verabschieden soll, steht ganz oben mein so innig geliebter Verstand. Mein Kopf, der so gerne versteht, der meint einen Plan und auf alles eine Antwort haben zu müssen.
Und plötzlich ergibt mein Fische-MC auch einen Sinn. 💡
- Ist das leicht? Nein.
- Löst das ein Auja in mir aus. Nope.
- Will ich das? Nicht wirklich.
- Ist das der Weg? Vermutlich.
Die schöne Seite dieser Ich-habe-null-Einfluss-Phase sind definitiv die Zeichen, die überall auftauchen. Ich liebe es, wenn das Universum Zeichen schickt.
Diese Zeichen zeigen schon länger in eine Richtung und da ich das Gefühl habe, Pluto will langsam Taten sehen, wage ich heute diesen Artikel. Mutig. Öffentlich. Wahrlich nicht ohne Angst und sehr wohl wissentlich, dass er mit noch ganz anderen Dingen um die Ecke kommen kann… und vermutlich auch wird.
Das BÄHM der Erkenntnisse… bisher
Ich spreche mal eine kleine Triggerwarnung aus, denn ich werde dir offen und ehrlich von diesem BÄHM erzählen und falle auch gleich mit der Tür ins Haus.
Ich habe nie verstanden, warum Frauen sich im Job (oder von Männern) unterdrückt fühlen und/oder sich unterdrücken lassen!
Ich meine, das überhaupt nicht wertend, es ist (oder war) mir einfach völlig unverständlich. Es ist, als würde jemand in einer anderen Sprache davon erzählen und ich bekomme das null zu fassen, weil ich die Worte einfach nicht verstehe.
Durch die Astrologie bekam ich eine kleine Idee davon, warum das so sein könnte, denn schließlich ist nicht jeder mit einer Wassermann-Sonne unterwegs. Zudem habe ich so viele Konstellationen die Selbstbestimmung, Eigensinn und Rebellion fordern, dass ich es einfach nicht begreifen konnte.
Ich muss dich kurz auf den Weg zurück in der Zeit nehmen, damit dieses Unverständnis und mein BÄHM verständlich werden.
Ein kleiner Rückblick
Ich war ein artiges Kind. Artig im Sinne von: Ich hab nichts angestellt. Auch war ich meist still, denn ich hatte früh in meinem Leben das Gefühl, das Eckige im Runden zu sein, einen anderen Blick auf die Welt zu haben. Und da ich die anderen nicht verstand, sie mich vermutlich noch viel weniger, hab ich eben mein eigenes Ding gemacht und war lieber leise und gerne für mich.
Worin ich aber schon immer grottenschlecht war, war Anpassung. Ich kann mich Umständen flexibel anpassen, aber ich war schon als Kind nicht bereit, mich an die Vorstellungen und Konzepte anderer anzupassen, wenn sie mich betrafen.
Das führte zu spannenden Momenten, denn viele Menschen setzen Schweigen mit Zustimmung gleich. Und so wurde mir oft etwas übergestülpt: Lebenspläne, Glaubenssätze, Vorschriften, wer gut für mich sei und wer nicht. Dann war ich plötzlich nicht mehr still, sondern sehr klar.
In der Familie war das kein Ponyhof. Im Job fanden das nicht alle lustig, aber es wurde nie ein echtes Problem. Auf der Baustelle (ja, ich habe Stahlbauschlosserin gelernt) war ich eh entweder Paradiesvogel oder schwarzes Schaf. In anderen Jobs war ich oft allein verantwortlich und konnte mein Ding machen.
Nur eine Anstellung dauerte rekordverdächtig kurz: 1,5 Stunden. Der Chef duzte seine Leute, wollte aber gesiezt werden. Nach 1,5 Stunden sagte ich, was ich davon halte. Wir wurden uns nicht einig und ich ging.
Ich dachte, ich sei frei. Selbstbestimmt. Unabhängig.
Pustekuchen. Das Korsett saß verdammt eng – wie ich heute weiß.
Lilith winkt (schon damals)
Schon während meiner Astrologie-Ausbildung hätte ich stutzig werden können: Lilith im 6. Haus – da war doch was?
Doch ich erkannte mich nicht. Unterdrückung im Arbeitsalltag? Nein, das passte für mich nicht. Aber etwas in mir ging sehr wohl in Resonanz. Neugier. Mehr nicht. Es brauchte Pluto, um die Tür zur Wahrheit wirklich zu öffnen.
Plutos Magie: Das Leben schickt Zeichen und Lilith tanzt dazu
Man kann nicht sagen, das Universum gäbe sich keine Mühe. Da waren Bücher*, Webinare, Beziehungen, Filme, Männer… Es hat wirklich alles gegeben, was an kosmischen Zaunpfählen zur Verfügung stand. Alle zusammengenommen ergeben nun eine erste Spur. Noch kein Weg, aber ein Trampelpfädchen.
Ich weiß nicht, was noch kommt. Aber eins wird klar: Meine Transformation – das, worum es Pluto immer geht – hat sehr viel mehr mit meiner Arbeit zu tun, als ich dachte.
Letztes Jahr outete ich mich als Astrologin. Dachte, das sei das große Finale. Denkste. Das war erst der Anfang.
Denn plötzlich taucht Lilith auf mit Themen wie Weiblichkeit, Sichtbarkeit, Freiheit. Ungeschminkt. Ungezähmt. Ohne innere Grenzen. Ohne ein „Ich trau mich nicht“.
Durch Lilith (und andere Faktoren) bekomme ich ein neues, klares Bild von meiner Arbeit:
Ich bin da für Frauen, die sich klein halten (müssen), die ihre Kraft noch nicht leben. Und es fühlt sich unfassbar stimmig an und gleichzeitig riesig, verrückt und beängstigend.
* Besonders das Buch „Mein Name ist Lilith“ von Nikki Marmery, das mich auf diesem Weg tief berührt hat, war einer der magischen Schlüssel, um diese weibliche Urkraft überhaupt erst bewusst zu spüren.
Pluto und das BÄHM – der Verrat an der eigenen Macht
Ein Webinar zum Thema Geld brachte mich direkt zu Pluto. Nicht persönlich aber in der Hypnose. So weit, dass ich den Mond (oder Pluto) anheule, bin ich dann doch noch nicht. 😉
Ich war genervt und auch erschöpft von den aktuellen Umständen. Ich fand, ich hätte jetzt wirklich mal einen Erkenntnis-Häppchenen verdient, um gut in die zweite Hälfte meines Pluto-Sonne Transits einzusteigen.
Mein Horoskop verrät, dass meine Liebe zu Pluto nicht unbegründet ist. Wir sind richtig gut verdrahtet, und zwar so, dass man das sehr deutlich im Umgang mit mir merken sollte. Tut man aber nicht.
Also fragte ich ihn sinnbildlich: Was ist los? Wie hole ich meine Pluto-Power zurück?
Ich glaube, er hat nur darauf gewartet, dass ich endlich diese Frage stelle. Nicht wie ich mehr meine Wassermann-Sonne leben kann, sondern wie ich endlich das von der Leine lasse, was ich den größten Teil meines Lebens im Keller gehalten habe, nämlich meine Pluto-Kraft.
Dann ging alles ganz schnell. Mein Hirn glühte. Gedanken wie:
- Das kann ich nicht machen!
- Was, wenn etwas Schlimmes dadurch geschieht – für andere, für mich?
- Und wenn ich diese Kraft gar nicht halten kann?
- Man wird mich ablehnen… verstoßen.
- Das ist total irre.
- …
Tadaaa
Da waren sie, meine Ketten. Das Korsett, das ich mir selbst angezogen habe. Viel enger als jede äußere Einschränkung.
Gegen Unterdrückung und fremde Vorstellungen, wie ich zu sein hatte, konnte ich mich immer gut wehren. Gegen tiefsitzende Einschränkungen durch Loyalität und systemische Verstrickungen, nicht.
Und das schlimmste, ich hab‘s nicht bemerkt!
Mich von meiner plutonischen Kraft abzuschneiden, ist wie ein Luxusschlitten ohne Motor.
Das Bild fügt sich zusammen
Die Zeichen ergeben plötzlich Sinn. Lilith ergibt Sinn.
Ich kann mich klar behaupten, solange ich nicht alles von mir zeige. Mein plutonisches Ich? Zeig ich lieber nicht. Nur daran zu denken… zack, ist die Wassermann-Sonne verschwunden. Und ich? Hab Schiss. Vor Sichtbarkeit. Vor echter Kraft.
Und jetzt lache ich über mich selbst. Wie konnte ich nur so blind sein?
Aber nicht nur die aktuellen Puzzleteile fügen sich zusammen, auch tauchen alte Zeichen auf, die sich durch mein ganzes Leben ziehen, die immer da waren, die ich aber gekonnt ignoriert habe. 🙈 🙉 🙊
Über meinen Dauergast Migräne muss ich beinahe schmunzeln. Vermutlich ist sie mehr genervt von mir als ich von ihr. So beharrlich wie sie aufgetreten ist um mir zu zeigen, dass ich in die falsche Richtung laufe bzw. ich mit meiner abgeschotteten Pluto-Energie mir das Leben nur selbst schwer mache.
Gefühlt stehe ich an dem Punkt, an dem es darum geht, nicht nur Farbe zu dem Menschen zu bekennen, der ich wirklich bin (mit ganz viel Pluto) sondern auch zu entscheiden, ob ich der Astrologie vertraue oder nicht.
- Mein Weg ist klar, steht im Horoskop schwarz auf weiß.
- Die Zeit ist jetzt.
Bleibt die Frage, stelle ich mich dem Neuen, dem Unbekannten dem, was schreckt oder…
Blödsinn! Die Entscheidung ist eh längst getroffen!
Fazit des ersten Teils meiner Pluto-Reise (Pluto-Transit zur Sonne)
- Es ist intensiv und anstrengend.
- Sicherheit und Kontrolle? War gestern.
- Es macht Angst und auch Mut.
- Den Tiefpunkten folgt zuverlässig die Kraft wieder aufzustehen.
- Pluto ist gnadenlos. Tabulos.
- … und gleichzeitig liebevoll, denn er mutet mir nie mehr zu, als ich tragen kann.
- In seiner ganzen Wucht ist er wahrhaftig und darin lieg etwas Wunderschönes.
So meiner lieber Pluto, noch sind wir dicke Freude. Mal sehen, ob das auf dem zweiten Teil unserer gemeinsamen Reise auch so bleibt.
Kennst du auch solche plutonischen Prozesse?
Schreib mir gern in die Kommentare, wie du sie erlebt hast oder gerade erlebst. Ich freu mich auf deinen Blick.
PS:
Wenn du an einem Pluto-Transit zu knabbern hast und spürst, es wird zu viel, dann hol dir Unterstützung. Solche Prozesse sind tiefgreifend. Kein Spaziergang. Du musst da nicht allein durch. Sprich mit jemandem, der/die zuhört ohne kluge Ratschläge.
PPS:
Vielleicht erzähle ich bald auch mehr über meinen Lilith-Prozess, der ist nämlich auch ein ziemlich kraftvolles Kapitel. Ich lass sie und Pluto erst mal ein bisschen lebendig werden. Und dann schauen wir, wie wir klarkommen. 😉
Vielen Dank für diesen kraftvollen und zarten Einblick in deinen Pluto-Transit. Boah 🕺
Danke dafür, dass du dich getraut hast. Chapeau! Ich habe wohl schon plutonische Prozesse erlebt, ohne das zu wissen. Diese Form der Astrologie begleitet mich noch nicht so lange.
Es scheint, als wäre ich aktuell in einem Pluto Prozess und bin sehr froh, dich an meiner Seite als professionelle und authentische Unterstützung zu haben. 🙏