Von Superhelden und Persönlichkeitsentwicklung

von | 10.05.2022 | Selbstkenntnis

So lange ich denken kann, hege ich eine Schwäche für magische Fähigkeiten. Von Hexen, kleinen Vampiren bis hin zur weiten Welt der Superhelden – ich fand sie und ihre Superkräfte immer sehr faszinierend und hätte gerne eine Portion davon gehabt. *

Was mich dran so fasziniert ist überhaupt nicht die Sache mit dem „die Welt retten“ noch weniger die viele Action. Viel mehr sind es die Abenteuer, die sie zu bewältigen haben, bis sie ihre Fähigkeiten akzeptieren können und damit umzugehen wissen. Alle haben ihre eigene Geschichte und die meisten Superhelden ** sind anfangs überhaupt nicht begeistert über ihr so sein. Ganz im Gegenteil, nicht selten landen sie in einer fetten Krise oder handeln sich jede Menge Ärger ein. Erst dann lernen sie, wer sie sind und wie sie das was in ihnen steckt sinnvoll nutzen können.

Der Weg zum Superhelden – steinig und nicht selten wenig heldenhaft.

Schauen wir uns einmal Hancock an. Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass es keineswegs leicht ist, anders zu sein als alle Anderen. Er kann fliegen, ist schier unendlich stark und auch noch unsterblich. Was will man mehr, könnte man denken.

Was den Film für mich so sympathisch macht, wir dürfen als Zuschauer an der Zeit teilhaben, bevor Hancock zum wahren Superhelden wird. Anfangs ist er nämlich alles andere als heldenhaft. Viel mehr ist er verlottert, macht ständig was kaputt, trinkt zu viel, benimmt sich völlig daneben und macht damit all seine guten Taten zunichte. Beliebt ist er wahrlich nicht.

Was wir erst etwas später erfahren, Hancock weiß nicht, wer er ist. Er hat keine Ahnung, warum er diese Fähigkeiten hat, woher er kommt und kennt nicht einmal seinen richtigen Namen. 

Und damit geht es ihm wie vielen Menschen. Wir wissen zwar in der Regel, wie wir heißen und woher wir kommen, aber was so alles in uns steckt und wie wir damit umgehen sollen… hm… das ist nicht immer so ganz klar. 

Wir erkennen, wir sind anders (weil wir nun mal einzigartige Individuen sind) aber das nagt nicht selten an dem menschlichen Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit. Anders sein wird in unserem System leider auch nur selten belohnt.

Uns geht es also gelegentlich wie Hancock: Wir sehen, dass wir Fähigkeiten haben, auch welche wir nicht haben und wissen nicht so recht, wie wir damit umgehen sollen. Superhelden in der Identitätskrise sozusagen.

Natürlich bekommt Hancock sein Happy End – ich wäre ja sonst kein Fan. Er findet einen Freund, der ihm hilft mit seinen Kräften umzugehen und entdeckt seine eigene Geschichte. So wird aus dem Rüpel der Held, als der er gedacht war.

Hulk ist auch so ein Held, der wahrlich keinen leichten Weg hinter sich zu bringen hat. 
Dr. Bruce Banner, Nuklearphysiker und Genie der sich nach einem Atomunfall bei jedem Anflug von Wut in den rasenden, grünen Kraftprotz Hulk verwandelt. Viele Jahre kämpft er gegen sein grünes ich. Erst als er das grüne Monster als einen Teil von sich annimmt, kann er das Beste aus Banner und Hulk vereinen. 

Bevor ich die Beispiele nun endlos fortführe, bringe ich es mit den Worten von Thors Mutter auf den Punkt. 

„Jeder scheitert daran zu sein wer er sein sollte, Thor. 
Wir messen eine Person, einen Helden daran, wie gut es ihm gelingt zu sein, wer er wirklich ist.“

Aus Avengers, Endgame. Kontext: Thor hat eine satte Krise, weil er glaubt versagt zu haben. 

Von den Superhelden zu unserer eigenen Persönlichkeitsentwicklung

Was hat die Welt der Superhelden denn nun mit uns zu tun? Kurz und knackig: 

Es geht darum, die eigenen Ecken und Kanten zu kennen und zu lernen sie zielführend zu nutzen. 

Ich nenne sie bewusst nicht Stärken und Schwächen, denn eine Eigenschaft hat immer das Potenzial, beides zu sein. Die Magie liegt in der Dosierung und im geschickten Einsatz. Nichts ist immer nur gut, wie auch das vermeintlich Schlechte immer auch etwas Positives in sich birgt.

Wie auch immer wir das, was uns ausmacht nennen, es ist sinnvoll und unumgänglich diese Eckdaten zu kennen. Erst wenn wir sie kennen, können wir bewusst handeln. Es ist sonst ein bisschen wie ein Schiff auf hoher See ohne Steuer – nur wenig verlockend, oder?

Wie gut kennst du deine Ecken und Kanten? Und ich meine nicht nur die typischen Eigenschaften im Alltag und bei Sonnenschein. Was verändert sich, wenn es stürmt, regnet, gewittert – in Krisenzeiten, Umbrüchen, bei Zoff und Streit? Wirst du zum HULK oder bleibst du ruhig und gelassen wie Captain America? 

Und wenn du deine Persönlichkeitsbilanz aufgestellt hast, dann erinnere ich dich nochmal an den Satz von Thors Mutter. 

Wir messen eine Person, einen Helden daran, 
wie gut es ihm gelingt zu sein, wer er wirklich ist.“

Wie gut gelingt es dir, zu sein, wer du wirklich bist? Bist du die Person, die du sein willst?

Wer ist dein Superheld?

Ich lade dich außerdem auf ein Experiment ein. Wer ist dein Superheld, deine Superheldin? Natürlich darfst du definieren, wer oder was für dich die Superheldenauszeichnung bekommt. Pipi Langstrumpf ist genauso eine Heldin wie Ironman. Was bewunderst du an ihnen? Welche Fähigkeiten sind es, die dich staunen und denken lassen „Wow, davon hätte ich auch gerne etwas“?

Basierend auf dem Gedanken, dass wir an Anderen nur bewundern, was längst auch in uns steckt: Wie sehr lebst du das, was dir so gut gefällt schon? Wie könntest du es noch mehr leben? 

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* Ich gestehe, ich hätte heute noch gerne solche Fähigkeiten. Klarer Favorit, die Kräfte von Jean Grey aus X-Men oder Scarlet Witch von den Avengers. 

** Ich habe in dem Beitrag bewusst auf das Gendern verzichtet. Meiner Meinung nach ist kaum ein Genre so frei von Geschlechterklischees wie die Welt der Superhelden. Fast alle tragen ein Ganzkörperkondom, kämpfen und retten die Welt – gemeinsam. Und wenn man ein paar Erbsen zählen möchte, dann kann man ruhig  feststellen, dass es die Frauen sind, die die mächtigsten Fähigkeiten haben. 

2 Kommentare

  1. Das hast du mal wieder mit schönen Bildern im Kopf auf den Punkt gebracht. Ich mag Superhelden auch und Thor’s Krise ist echt ‚fett‘. 😊

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Britta Ludwig

Ich bin Britta Ludwig
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