Mein zweites Mal bei „Unleash your power within®“
Ich habe es nochmal getan. Ich war zum zweiten Mal bei „Unleash your power within®“ (UPW) mit Anthony Robbins. Im Oktober 2020 zum ersten Mal und im Juni 2021 habe ich mir eine zweite Runde Tony-Energie gegönnt.
Ob ich davon erzählt habe, dass ich am Seminar teilnehme oder dass ich teilgenommen habe. Die Reaktionen reichten in den meisten Fällen von gerümpften Nasen bis hin zu entsetzen. „Was willst du denn daaa?“. Da meine zweite Teilnahme nun doch öfter ein „Erzähl doch mal“ ergab, versuche ich die vier beeindruckenden Tage in diesen Blogartikel zu packen.
Warum ich teilgenommen habe, was in diesen vier Tagen so passiert (werde ich nur anreißen können) und vor allem, was dieses Seminar für mich so besonders und vor allem wirksam macht.
Wie ich zu Tony fand.
Dazu muss ich ein bisschen ausholen. 1996 hatte ich meinen ersten offiziellen NLP Kontakt. Vom ersten Moment an wusste ich, da ist richtig was für mich drin. Ja genau, ähnlich wie es mir mit Fritz Riemanns „Grundformen der Angst“ ging. Ich war entzückt von den Möglichkeiten, die mir NLP schenkt, mir selbst helfen zu können. Den eigenen Zuständen und Befindlichkeiten nicht ausgeliefert zu sein, sondern selbst das Steuer in der Hand zu haben. Yeah.
Es folgten NLP Ausbildungen, Bücher und damit auch einige Bücher von Anthony Robbins. Die fand und finde ich noch, mega! Vor einer Weile habe ich dann den Film „I am not your Guru“ gesehen und ich dachte mir, ein Seminar bei Tony wäre cool. Wahrlich jenseits meiner Komfortzone aber cool.
Und dann machte es mir Corona letztes Jahr wirklich leicht – Antony Robbins kommt direkt zu mir zu Hause. Also wann, wenn nicht jetzt!
Was so einfach klingt, war es längst nicht. Dass ich total im Stress war, vorher Trainings, direkt im Anschluss Trainings und eigentlich echt groggy, war dabei meine geringste Herausforderung. Auch wenn mir nach dem dem Film „I am not your Guru“ klar war, dass es keine Motivationsveranstaltung (mit viel Tschakka und holen Worten wird), war mir schon bewusst, dass es eine echte Challenge für mich wird.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich hatte echt schiss. Ich ahnte, dass seine Art nicht unbedingt meine ist. Dass es laut, schrill, sagen wir, dass es extrovertiert wird. Und das weit über das Maß, in dem ich mich normalerweise bewege. Aber gut, es war online und notfalls konnte ich ja behaupten, die Internetleitung sei unterbrochen. Und… er würde ja eh nicht mitbekommen, wenn ich nicht mitmache. Haha… Pustekuchen. Gut, dass ich nicht wusste, wie sehr ich mich irren sollte.
Die Inhalte der einzelnen Tage wiederzugeben würde jeden Rahmen sprengen. Insgesamt waren es rund 53 Stunden Seminar über vier Tage und 1/4 nuuna Sketchbook -Notizen verteilt. Und da es auch viel mehr Coachingprozess als Wissensvermittlung war, würde euch das eh nicht viel bringen. Außerdem gibt es dafür ja auch seine Bücher. Ich versuche es daher mit kurzen Zusammenfassungen der einzelnen Tage.
Tag 1: Break Trough 2021
129 Länder und 16.000 Teilnehmende, 7 Dolmetscher (die einen grandiosen Job gemacht haben), Teams über zahlreiche Zoom-Räume verteilt. Jedes Team hat Co-Trainer:innen die uns von Technikproblemen bis hin zu „Ich brauche mal ein Ohr“ zur Seite stehen.
Jeder der vier Tage startet mit dem offiziellen „Hallo“, einer Portion Rückenbalsam mit Brian Bradley, dem Mann mit den heißesten Socken ever, und einem sportlichen WarmUp. An der Stelle sei verraten, dass ich im letzten Jahr an allen vier Tagen meine 10.000 Schritte geknackt habe. Dieses Jahr, ich gebe es zu, habe ich etwas geschwächelt.
Und dann – endlich – kommt Tony. Wow. Was eine Präsenz. Vermutlich ist das auch das Magischste, was diesen Mann für mich ausmacht, seine Präsenz. Über Zeitzonen und viele Kilometer hinweg, schafft es der Kerl durch eine kleine Kamera, mir direkt in die Augen zu schauen. Das ist schon beinahe gruselig.
Verwandele Angst in Kraft, ist das Motto dieses ersten Tages. Es geht darum, was ein außerordentliches Leben ausmacht, wie man es hinbekommt und was uns davon abbringen kann. Trotz vieler verbrauchter Taschentücher war das definitiv mein Lieblingstag. Es hagelte AHAs, OHHHHs, Erkenntnisse und auch unsanfte Wahrheiten.
Auch wenn ich in diesem Jahr schon wusste, dass Tony keine Pausen macht und man echt gut vorbereitet sein muss, hing ich nach 12 Stunden gnadenlos in den Seilen. Dafür war aber keine Zeit, es galt ja noch ein Brett zu durchbrechen.
Vorab gab es ein Goodie-Bag mit Brett, Marker, Handbuch, Schlafmaske.
Anleitungen, Demos, Sicherheitshinweise später brachen in 129 Ländern Bretter. Natürlich brach auch eines auf St. Pauli. Glücklich, beseelt war es endlich Zeit fürs Bett. Was für ein Tag. 🥰 🤩 💪
Tag 2: Momentum und dauerhafte Veränderung
Dieses Mal wusste ich ja schon Bescheid und freute mich riesig auf Joseph McClendon III.
Ein großartiger Mann, der uns wunderbar durch die Tiefen unserer Glaubenssätze geführt hat, nur um uns im nächsten Moment vor Lachen auf dem Boden kringeln zu lassen. Momentum und eine verlockende Zukunft aufbauen… in diesem Tag steckt viel drin, das braucht Zeit, um alles zu entfalten.
Mein Lieblingssatz aus diesem Tag:
Deine Glaubenssätze sind nicht wahr, sie sind nur real.
Tag 3: Transformationstag
Tony ist wieder da. 😍
UPW steht unter dem Motto „Life will never be the same“ und damit das auch wirklich so ist, gibt es heute jede Menge Übungen um wirklich eine Veränderung zu bewirken. Nicht nur ein kleines Strohfeuer auflodern zu lassen. Man kann sagen, der Tag ist ein einziger Coachingprozess, daher gibt es heute die wenigsten Notizen, dafür Erlebnisse bis unter die Haarspitzen. Ja Taschentuch-Alarm.
Der Tag hat viele Lieblingssätze, der hier ist vielleicht auch ohne Kontext nachvollziehbar:
Du musst einstehen für alles, was du bist!
Tag 4: Vitalität
Weil ohne unseren Körper alles nichts ist, gibt es heute jede Menge Wissen rund um die Gesundheit und noch einige Gäste die ihre eigene Geschichte mit uns teilen.
Ich gebe zu, nach dieser Achterbahnfahrt der Gefühle bin ich geistig nicht mehr voll dabei und beim Tipp mit dem Selleriesaft war ich ganz raus. Ich bleibe lieber bei meinem Zitronenwasser, habe euch aber zwei meiner Lieblingszitate aus diesem Tag mitgebracht.
„Unsere größte Reise die wir zu meistern haben ist der Glaube an uns selbst.“
Und was ist nun das Geheimnis von UPW?
Tony lebt NLP! Es ist keine Show, es ist alles Teil des Prozesses, damit Veränderung passieren kann. Und da Veränderung eben nur mit großen Emotionen geschieht, sind diese vier Tage konsequenterweise eine pure Achterbahnfahrt. Und ich habe keinen Moment den Eindruck, dass es nur aufgesetzt wäre. OK. Scott, der ist echt nicht meins. Sorry. 🤷♀️
Welches sind die Tage, die du nie vergessen wirst? Tage an denen sich dein Leben verändert hat? Von mir kann ich sagen, ja es waren Tage mit vielen Emotionen. Die brennen sich tief in uns ein. Und unter dem Gesichtspunkt machen Seminartage von durchschnittlich 13 Stunden Sinn. Auch dass wir immer wieder aufgefordert werden, uns zu bewegen, wenn das Bedürfnis nach Ruhe vorsichtig die Hand hebt. Dass Bretter durchbrochen und laut geschrien wird (wer’s denn kann).
Das alles jederzeit mit liebevollem Druck und maximaler Wertschätzung. Und ich bin sonst echt mies darin, mir etwas vorschreiben zu lassen.
Tony sieht dich!
Was ich auch im Rahmen meiner Onlinetrainings immer wieder höre – online ist kein echter Kontakt möglich und in zu große Gruppen kann man nicht nachhaltig arbeiten. So ein Quatsch! Was mir im Kleinen gelingt, macht Tony mit ganz großem Kino:
Er ist umringt von riesigen Bildschirmen. Darauf sieht er eine Auswahl an Gruppenräumen und darin die einzelnen Teilnehmenden. Einige Personen aus der Gruppe sieht er richtig groß. So kann es durchaus sein, dass er mal kurz mit dir schnacken will oder du aufgefordert wirst, die Übungen mitzumachen. Buh, mich hat er glücklicherweise nicht erwischt, wenn mich mal die Müdigkeit überkam.
In den Gruppen herrscht übrigens große Freude, wenn man im Studio auf den auserwählten Leinwänden auftaucht. „Tony sieht uns“ und alle so 🎉 🎉 🎉 . Und es ist wirklich etwas spooky, wenn du dich plötzlich hinter ihm entdeckst. Spätestens jetzt weißt du, das ist alles echt.
In diesem Jahr überkam mich aber der ganz eiskalte Schauer. Gänzlich unerwartet (wie auch sonst) guckte ich mir plötzlich selbst ins Gesicht. Während ich begriff, dass das auch gerade 16.000 andere Augenpaare taten, rutschte mir das Herz in die Hose.
Profis winken, halten Schilder in die Kamera, formen Herzchen mit ihren Händen – Britta kann Salzsäule ganz gut.
Das passierte dann noch 2-3 Mal, beim letzten Mal hab ich dann auch schnell ein Herzchen formen können. Immerhin.
Dann dachte ich: So! Nun haste den Salat. Tony weiß Bescheid. Kein zurück mehr „Life will never be the same…“ Und auch wenn es verrückt ist, dieser Gedanke begleitet mich täglich und sorgt für Richtung und Orientierung. Macht es das leichter? Auf keinen Fall. 😉
Mit diesem Adrenalinschub will ich dich jetzt aus meiner Schwärmerei für dieses besondere Seminar entlassen.
Ja es ist anders, es ist tierisch anstrengend, es ist ziemlich unbequem und bei alle dem kann es der Anfang für etwas Neues sein… für die, die Veränderung wirklich wollen.
Hallo, Britta!
Ich gestehe, ich habe nicht einmal die Dokumentation auf Netflix durchgehalten, umso größer ist mein Respekt für dich!
Danke für die Einblicke!
Liebe Grüße
Claudia