Darum geht's in diesem Beitrag
Die zwei Seelen in der Brust oder die innere Zerrissenheit
Den inneren Zirkus kennenlernen.
Innere Zerrissenheit, ein meist schmerzlicher innerer Zustand, bei dem man sich zwischen ein oder mehreren Teilen nicht entscheiden kann. Wikipedia weiß, Zerrissenheit bedeutete ursprünglich einen Zustand der „Zerknirschung des Herzens“. Den Begriff finde ich ganz wunderbar, denn er beschreibt den Zustand und auch die möglichen Auswirkungen ganz wunderbar.
Das Problem hinter dem Gefühl der inneren Zerrissenheit
Dieses oder jenes, das ist hier die Frage. Und ich meine nicht eine dieser Alltagsentscheidungen, die wir alle Nase lang zu treffen haben. Ich meine diese ganz elementaren Weggabelungen des Lebens. Die Momente in denen wir größere, längerfristige Entscheidungen treffen müssen, welche mit Tragweite, Ausmaß und schlaflosen Nächten im Vorfeld.
Momente, die von uns fordern zu wissen, wer wir eigentlich sind, wohin wir wollen, was uns wirklich wichtig ist.
Der Klassiker in diesem Bereich ist wohl die Frage mit der wir (also zu meiner Zeit war das so) schon als Kinder konfrontiert werden: Was willst du denn mal werden? Haben wir erstmal ein paar Jahre auf dem Buckel, sind es eher die Fragen nach Sinnhaftigkeit und Berufung. Nach Spezialisierung, der Expertise oder die Frage nach unserem USP.
Und was beruflich so schön griffig ist und die meisten von uns mehr oder weniger als herausfordernd erlebt haben, schreckt auch nicht davor zurück, unsere Identität immer mal wieder in Frage zu stellen.
- Wer bin ich eigentlich?
- Was will ich wirklich?
- Was ist mir wirklich wichtig im Leben?
Bei diesen Fragen kann die innere Zerrissenheit zu einem echt fiesen Stachel werden. Ist ja nicht so, dass wir gar nicht wüssten, was wir wollen. Viel mehr sind es die vielen verschiedenen Anteile in uns, die in völlig unterschiedliche Richtungen wollen. Leider haben auch alle meist richtig gute Argumente am Start.
Die für mich persönlich fieseste Variante ist, wenn ein Anteil sich „nur“ richtig anfühlt. Diesem inneren Gefühl dann aber ein fetter Schwall aus Gegenargumenten gegenübersteht und oben drauf noch eine Angst als Kirsche drapiert ist. Dazu später mehr. 👇
Geben wir dem Thema mal etwas mehr Griffigkeit und entführen die innere Zerrissenheit in einen Arbeitskontext, den du vermutlich schon erlebt hast.
Ein praktisches Beispiel, die innere Zerrissenheit im Arbeitskontext – der Unternehmenszirkus
Stellen wir uns vor, wir arbeiten in einem Unternehmen und unsere Tätigkeit erfordert die aktive Zusammenarbeit mit anderen. Schlüpfen wir in die folgenden Szenarien.
Alle sind sich einig – keine innere Zerrissenheit
Es gibt ein eindeutiges und klares Ziel. Alle kennen es, alle haben es verstanden, alle finden es prima und packen gleichermaßen mit an.
Das Ziel wird ratzfatz erreicht, alle sind happy und leben glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Einzig… sowas gibt es nicht einmal im Märchen.
Einer weiß Bescheid, der Rest findet es super
Es gibt ein klares Ziel, alle kennen die Richtung, eine hat den Hut auf und kennt den Weg. Alle laufen gemeinsam los.
Auch dieses Projekt wird erfolgreich umgesetzt denn alle ziehen an einem Strang und finden die ausgewählte Route prima oder machen zumindest mit.
Zwei Hähne und nur ein Futternapf – hallo innere Zerrissenheit
So langsam wird es spannend und auch realistischer.
Ein Ziel, ein Team aber zwei mit unterschiedlichem Plan. Die mit dem Plan haben in dem ganzen Prozedere vermutlich den geringsten Stress, denn die sind überzeugt von ihrem Plan und sind damit beschäftigt, diesen als den einzig wahren anzupreisen.
Das Team allerdings muss nun Partei ergreifen und entscheiden, welchem Plan es folgt. Hallo innere Zerrissenheit, willkommen im Zirkus der Individualität und der hohen Reibungsverluste.
Ein ganzer Haufen Bescheidwisser:innen
Allein mit zwei verschiedenen Plänen erleben wir schon ordentliche Reibungsverluste. Tauchen noch mehr Menschen mit einem Plan auf – und auch das ist häufiger Vertreten als Variante 1 und 2 – dauert es nicht lange, bis das Chaos grüßen lässt. Wir rennen mal hierhin, mal dahin, im Kreis und das bis wir ganz schwindelig im Kopf sind. Kommen wir irgendwo an?
Ich lasse das Ende mal offen, es soll ja Menschen geben, die das mögen. 😉
Ein Stall voller Herdentiere – Zerrissenheit? Welche Zerrissenheit?
Und was ist, wenn niemand einen Plan hat? Oder wenn einfach alle Energie durch das Gefühl der inneren Zerrissenheit verbraten wurde? Dann sitzen wir orientierungslos auf der Couch und warten drauf, dass irgendwo ein Plan auftaucht. Und manchmal ist jeder Plan besser als kein Plan und so machen wir Dinge, die eigentlich nicht zu uns gehören. Mit Glück stehen wir irgendwann wieder am Anfang und fragen uns – ist das denn überhaupt mein Weg, bin ich auf Kurs? Dann können wir neu wählen.
Innere Zerrissenheit – Überblick im inneren Zirkus
Vermutlich hast du eines dieser Szenarien schon einmal erlebt. Im Außen, in diesem Fall Unternehmenskontext, sehen wir meist sehr viel schneller und einfacher, was läuft, beziehungsweise warum es nicht läuft.
Diesen Zirkus haben wir nicht selten aber auch in unserem Inneren. Auch da gibt es verschiedene Pläne und Strategien, die uns zum goldenen Topf der Zufriedenheit locken.
Und damit es auch nicht langweilig wird, das Leben will uns schließlich etwas bieten, und auf keinen Fall hinter den Blockbustern aus dem Kino nachstehen, da streut es uns noch eine Brise extra Action in Form von Stressmustern oder Antreibern in das morgendliche Heißgetränk.
Schwuppdiwupp werden die mit den leisen Plänen von den Marktschreiern oder Stressmustern übertönt und Zack… schon sind wir falsch abgebogen auf unserem Lebensplan.
Macht aber nichts, Umwege erhöhen ja bekanntlich die Ortskenntnis. Nur irgendwann wird das echt nervig und blöd, wenn man im Wald der verschiedenen Pläne nicht mehr durchblickt. So lässt sich das viel zu leise Gefühl frustriert auf unserer Seele nieder und das hat mit dem goldenen Topf der Zufriedenheit wenig zu tun.
Auswege aus der inneren Zerrissenheit
Natürlich kenne ich das Thema selbst auch zu Genüge, sonst würde ich auch nicht darüber schreiben. Zwei richtig fette Zankereien über den richtigen Plan ziehen sich durch mein Leben und was hab ich die schon verflucht.
- Menschen oder nicht Menschen
- Zeichnen oder nicht Zeichnen
Vielleicht bist du jetzt überrascht, denn von außen liegt beides auf der Hand und ist scheinbar klarer als Kloßbrühe. Im Inneren hat mein innerer Zirkus allerdings keine Kosten und Mühen gescheut, um zahlreiche und gute Argumente dagegen zu stemmen.
Klug und gut gemeinter Rat von außen hilft im Übrigen null und macht es nicht selten nur noch schlimmer. Erleichterung erfolgt nur, wenn wir uns den ganzen Zirkus anschauen.
Das erzähle ich dir, weil ich neulich mit einem Seufzer der Erleichterung gesagt bekam: „Ach gut, wenn dir das auch so geht. Dachte, du hast das alles nicht.“ Haha… schöne Idee. 😘
Wie findet man denn nun hinaus aus der inneren Zerrissenheit?
Es ist mir beinahe ein bisschen unangenehm dir das zu sagen denn auch das liegt ja quasi auf der Hand. 🤷♀️ Zumindest, wenn du mich kennst oder hier schon ein paar mehr Artikel gelesen hast.
Riemann und die „Grundformen der Angst“ haben für mich den Grundstein gelegt. Die psychologische Astrologie, die letztlich erlösende Erkenntnis gebracht.
Alles beginnt damit, den verschiedenen Anteilen in uns auf die Spur zu kommen. Und dabei besonders auf die leisen Stimmchen zu achten. Die Lauten kennen wir eh längst, die haben selten was wirklich Neues und Bahnbrechendes zu bieten.
Noch wichtiger als die Leisen sind die ohne Stimme, die die über ein Gefühl mit dir kommunizieren. Etwas, was dich zieht, was Resonanz auslöst, was irgendwie magnetisch ist. Und lass dich bloß nicht davon abschrecken, dass gleich dahinter die JA-ABERs und manchmal sogar die Angst sitzen. Die sitzen dahinter und tun nur so schlimm. Ist ein bisschen wie in der Geisterbahn, die wollen uns auch nur erschrecken und tun uns gar nichts.
Wenn du ein Gefühl für diese Anteile gewonnen hast, dann kannst du mit dem Riemann-Modell einen großen ersten Schritt machen. Hier kannst du den Anteilen auf den Grund gehen und bekommst für den Alltag ein gutes Werkzeug an die Hand. Ganz besonders, wenn das Miteinander dabei eine Rolle spielt.
Wenn du den ganzen Plan, das Detail, das tiefe Verstehen und den Ausweg willst, dann willkommen in der Welt der psychologischen Astrologie. An dieser Stelle sei der Hinweis angebracht: Die Astrologie macht nicht deine Welt heile.
Sie zeigt dir dein Strickmuster auf, weiter stricken oder manchmal auch ein Stück aufziehen und neu stricken musst du schon noch.
Beides in Kombi finde ich unschlagbar.
Nun wünsche ich dir viel Freude beim Entdecken von deinem inneren Zirkus. Ja genau, Freude denn es ist dein ganz persönlicher Zirkus. Der macht dich aus, der sorgt dafür, dass du einzigartig bist, und das ist doch ganz wunderbar oder?
Wenn ich dich bei deiner Reise begleiten darf, schnapp dir jetzt gleich ein unverbindliches und kostenloses Kennenlerngespräch und sei beim ICHgerecht Kompass 2.0 dabei. 👇
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